Geschichte
"Gezo gründet Götzen" schrieben die Jungen und Mädchen der einklassigen Volksschule bis 1970 im Fach Heimatkunde. Aus Überlieferungen ist bekannt, dass Götzen über 800 Jahre alt ist. Es wurde im 11. Jahrhundert erstmals als Götzenhain erwähnt.
In der Sage heißt es, dass in der Nähe der Ansiedlung ein großes Götzenbild gestanden haben soll. Hiervon wurden die Namen Götzen oder Götzenhain abgeleitet. Heimatforscher meinen, dass der Name Götzenhain auch von "Hag des Götz“ abgeleitet werden kann. Götz ist in diesem Fall die Abkürzung von Gottfried. Das würde bedeuten, dass Götzen eine Ansiedlung eines Gottfrieds war.
"Gezo gründet Götzen" ist eine weitere Variante der Entstehung des Ortes. Der Sage nach soll sich ein Mann namens Gezo, aus dem Süden kommend (vermutlich aus der heutigen Wetterau) auf der Suche nach neuem Land für sich und seine Familie, hier niedergelassen haben.
Er gründete Gezohain (Hecke des Gezo). Diese Bezeichnung rührt wohl daher, dass er sich zum Schutz vor den wilden Tieren eine Dornenhecke um sein Anwesen anlegte. Später veränderten sich die Ortsnamen in Gitzenem, Gitzen und Goetzen (so hieß der Ort bis Ende des Ersten Weltkrieges) und Götzen.
Man weiß inzwischen auch, dass der Ort aus einzelnen Höfen entstanden ist, der "Walpertshof" (ehemals Gaststätte Reuning) deutet darauf hin.
Im Jahre 1576 bestand Götzen aus zwölf solchen Hubengütern, im Jahre 1800 hatte es rund 300 Einwohner. Nachdem Mitte des 19 Jahrhunderts wegen der großen Armut im Vogelsberg Familien nach Amerika ausgewandert waren, sank die Zahl der Einwohner auf 196.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, auch durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, erreichte man wieder etwa 300 Bewohner, Anfang der 90er Jahre zogen auch einige Deutsche aus Russland und Menschen deutscher Abstammung aus dem Ostblock nach Götzen.
Götzen bis heute
Götzen war bis zum 1. Dezember 1970 eine eigenständige Gemeinde, schloss sich aber dann mit weiteren 13 umliegenden Orten der Stadt Schotten an. Im Ort gibt es ein Schützenhaus, ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Grillhütte, einen Kinderspielplatz, das Feuerwehrgerätehaus und einen Brandteich. Vereine, die für kulturelles Leben sorgen, sind die 75 Jahre alte Freiwillige Feuerwehr und Jugendfeuerwehr, der 1970 gegründete Schützenverein und der evangelische Frauenkreis, sowie eine Gymnastikgruppe. Das seit 1983 ausgerichtete Backhausfest wurde seit 2014 um einen am Freitagabend stattfindenden Discoabend erweitert.